Sonntag, 14. Dezember 2014

Endlich Kaziranga

Der Kontakt, den wir Ende November durch unsere Übernachtung in der Salonah Mission zu den dortigen Fathers hergestellt hatten, zahlte sich Ende letzter Woche sofort in großartiger Weise aus. Schon bei unserem ersten Besuch machte uns Father Philip das Angebot, doch gerne erneut zu ihm nach Salonah zu kommen sodass er mit uns eventuell in den Kaziranga National Park fahren könne. Wir versuchten also eine Woche lang unser Möglichstes um diese Einladung zu realisieren: Wir bissen die Zähne zusammen und fragten den überarbeiteten und schlecht gelaunten Father Benny um Erlaubnis, auch wenn wir große Angst davor hatten ihn anzusprechen. Father Philip hängte sich ins Zeug und organisierte uns eine Rückfahrmöglichkeit und im wirklich letzten Moment gelang es uns dann noch eine Begleitung für die Hinfahrt zu finden. Die Fahrt führt über zahlreiche Dörfer, man muss mehrere Male umsteigen und die Fathers verbieten es uns ja grundsätzlich, uns allein mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewegen. Daher waren wir sehr froh, dass uns Silvester, der Leiter des Schuloffices erzählte, dass er aus Salonah stamme und seinen Sohn zu unserer Begleitung einfach auf „Heimbesuch“ schickte.
Als wir in der Mission ankamen hatten Johanna und Ich unseren ersten Euphorie-Schub. Die Menschen dort sind einfach so herzlich und erst durch den Abstand zu unserer Schule und den Fathers wurde uns deutlich, wie bedrückend und belastend die Situation dort ist und wie gut es tut dort rauszukommen. Wir kochten den Fathers zum Abendbrot „deutsche“ Apfelpfannkuchen (Die sie im Gegenzug zu unseren Fathers auch probierten. Und mochten!), saßen am Lagerfeuer und sangen zu zweit Weihnachtslieder, bis ein Father sich zu uns setzte und wir uns lange und intensiv über unser Leben, Deutschland und Indien unterhielten. Wenn man sich überlegt, dass mich die Fathers in Nagaon noch nicht einmal gefragt haben, wie viele Geschwister ich habe, war das eine schöne Differenzerfahrung.
Am nächsten Morgen klingelte dann um viertel vor vier unser Wecker. Wir schlüpften in unsere Wanderstiefel, drei Pullover-Schichten, Mütze und Schal und fuhren noch halb komatös mit Father Philip die 1,5 Stunden bis in den National Park. Dort befanden wir uns dann in der merkwürdigen Situation, das erste Mal Touristen und vor allem Weiße in Indien zu sehen. Nagaon ist provinziell. Dort begegnet man keinen Ausländern und daher konnte ich mich jetzt das erste Mal in die Situation der fasziniert, aber penetrant aufdringlich starrenden Inder versetzen. Zu dritt kletterten wir dann auf die Elefantendame Maruti und machten eine kurze (1Std) aber unglaublich schöne und beeindruckende Tour durch den Park. Wir ritten durch matschige Sumpfebenen, hohes vom Nebel feuchtes Savannengras und konnten zahlreiche Tiere – Reharten und Vögel z.B. Pelikane – sehen. Besonders beeindruckend waren die „One-horn Rhinos“ , für die der Park berühmt ist. Drei davon grasten in nur zehn Meter Entfernung und wir konnten den Körper eingehend betrachten, der fast Schilkröten- oder Dinosaurier-artig von einer Art Panzer umgeben ist. Skurrile Tiere. J

Anschließend fütterten wir noch die Babyelefanten mit Bananen, die sie uns ungestüm aus den Händen rissen und fuhren zurück in die Mission um übervoll an Eindrücken erst einmal ausgiebig zu frühstücken.







Im Teegarten der Salonah-Mission

Annekdoten aus Indien 3: Terminplanung

Möchte man nach deutscher Manier in Indien eine Veranstaltung planen, stößt man mit dem Versuch deutscher Planung - wie wir mittlerweile erfahren haben - schnell an seine Grenzen. Die Zahl der eintreffenden Gäste und auch Zeit ihres Eintreffens bzw. Abreisens ist schier unkalkulierbar. Da Johanna ab dem 10.Dezember für sieben Wochen auf Reisen geht und hinterher nur für eine Woche ins Projekt zurückkehrt bevor sie Indien verlässt, wollte sie am Sonntag eine kleine „Farewell-Party“ vor allem für die befreundeten Lehrer geben. Da wir hier ja eh nicht so mit Beschäftigung gesegnet sind, gaben wir uns große Mühe und bastelten Einladungskarten, überlegten uns deutsche Gerichte, die wir auf dem Büffet anbieten könnten (am Ende wurde es Baumkuchen) und ein paar Worte, die Johanna zum Abschied an alle richten wollte. Es war jedoch völlig unmöglich im Vorfeld herauszubekommen, wie viele von den ca. 25 eingeladenen Gästen tatsächlich kommen würden, da alle mit eindeutigen Aussagen ziemlich herumdrucksten. Wir bereiteten also Essen für 20 Personen vor um für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Wir fuhren um halb zehn morgens zu Pinky Madam, in deren Tution-Center (ein seperater spartanischer, mit Bänken versehener Raum auf dem Dach ihres Nachbarhauses) die Party stattfinden sollte. Dort wollten wir dann gemeinsam das Basis-Menü vorbereiten, aber Miss Pinky war natürlich schon um sechs Uhr aufgestanden und hatte alles allein fertiggestellt. Zudem sollte nach Art eines deutschen Büffets um der lieben Vielfalt Willen jeder Gast noch eine Kleinigkeit beisteuern. Dies stieß auf sehr geteilte Meinung, sorgte zumindest aber für große Verwirrung. J Wir hübschten uns dann noch ein bisschen mit unseren frisch erworbenen Mekhela Chadors, den assametischen Sarees auf und warteten auf die Gäste. Und warteten, und warteten…

Eine Stunde nach verabredeter Zeit waren dann „tatsächlich schon“ zwei Gäste eingetroffen und Johanna wurde schon immer verzweifelter, ob es denn bei diesen zwei bleiben würde. Irgendwann kam dann aber doch noch ein Haufen aus sechs weiteren Personen angetrudelt. Nach all der Warterei entsprechend hungrig, ließ Johanna dann das geplante Spiel und die dankenden Worte ausfallen und ging direkt zum Buffet über. Ein Gast blieb nur für fünf Minuten, weil er wichtige Arbeiten zu erledigen habe.(Aber eine sehr nette Geste, dass er überhaupt gekommen ist.)  Die anderen verabschiedeten sich nach einer Stunde, nachdem gegessen und Millionen von Fotos geschossen wurden, da sie schnell wieder Klausuren korrigieren, Tanzklassen leiten oder Nachhilfe geben mussten. Und es blieb natürlich viel zu viel Essen über. (Nur der Baumkuchen war so ratzekahl leer gegessen, dass ich selbst kein Stück mehr ergattern konnte. Kein Wunder. Hier gibt es leider nur synthetische Zuckerschaum-Torten J ) Im Nachhinein fanden wir heraus, dass Johanna über diese Zahl an Gästen und den Erfolg ihrer Party sehr froh sein konnte. Bei den geplanten Geburtstagspartys von anderen Freiwilligen in Indien kam in zahlreichen Fällen kein einziger Gast. Terminplanung in Indien ist deutlich flexibler als man es in Deutschland kennt.




Montag, 8. Dezember 2014

Village-Life

Am letzten Donnerstag, den 27.11. konnten wir unserer Schulpflicht und der angespannten Situation mit den Fathers etwas entkommen, da eine Freundin aus der benachbarten christlichen Siedlung und ihre Schwester mich und Johanna einluden ihr Dorf zu besuchen. Diese Einladung wurde zwar etwas schamhaft ausgesprochen, mit der Warnung, dass ihre Familie sehr arm sei und uns nichts bieten könne, aber wir freuten uns wahnsinnig. Nachdem wir unter der Bedingung, dass wir im Convent der dortigen Schwestern übernachten und nicht im Haus der Familie gaben die Fathers nach einigem Knurren auch endlich ihre Erlaubnis. Die Reise begann mit einer Cycle-Rikscha-Fahrt nach Nagaon, dann stiegen wir in ein public car (so etwas wie Jeep-Busse, in denen mit etwas Quetschen erstaunlich viele Menschen Platz finden) und fuhren dann die letzte Strecke mit der Auto-Rikscha eines Freundes von Swapna. Dort wurde dann trotz angekündigter Armut für uns Gäste das volle Programm aus Tee, Kuchen und in Sirup getränkten Rasgulla aufgefahren. J Wir fuhren dann wieder in Swapnas Haus und gegen Mittag nach Hause. Unglaublich was für schöne Tage und welche Herzlichkeit uns diese arme Familie geschenkt hat.
Sweets (von uns "Ranz-Süßigkeiten" getauft), schmeckt leider fast alles NICHT!

Und hier begann Johannas Sternfrucht-Exzess

Johannas Jagd nach Sternfrüchten

Reisfelder hinter dem Haus

Waschplatz mit Gebirgswasser

Aussicht von den umliegenden Hügeln

Swapnas Mann beim Fischen im eigenen Teich

ein mittelgroßer Fisch

Bildunterschrift hinzufügen

Essen von Bananentellern - Einweg-Geschirr mal anders

Familienfoto
Die Gäste gut zu bewirten ist hier einfach eine Frage der Ehre. Dann wurden uns mit einer Mischung aus Scham und Stolz das Haus und das Gelände gezeigt. Swapnas Ehemann, den sie mit 14 nach eigener Aussage aus Liebe geheiratet hat, lebt dort und bewirtschaftet das wenige an Land, das er hat. Swapna lebt bei ihrer Mutter in der Stadt, da sie ihre Kinder dort zur Schule schicken will. Leider steht die Familie aus diesem Grund unter hohem Druck, da sie Schulden aufnehmen müssen um das Schulgeld zu zahlen, die sie in ihrer momentanen Situation niemals zurückzahlen können. Indien ist für mich gefühlt das fruchtbarste Land der Welt. Um das relativ spartanische Haus, in dem es nicht mal ein Bett gab, erstreckte sich ein Garten mit Mango-,Kokos-, Bananen-, Jack- und Sternfrucht-Bäumen, Auberginen- und Kürbis-Pflanzen etc. Da die Familie den Ertrag eines Sternfruchtbaumes allein gar nicht bewältigen kann, konnten Johanna und ich uns den Bauch voll schlagen und bekamen sogar eine riesige Tragetasche voll geschenkt. Hinter dem Garten besitzt die Familie ein paar Reisefelder und eine kleine Teeplantage, deren Blätter sie an die nah gelegene Fabrik verkauft. Außerdem hat Swapna für eine langfristig bessere Perspektive eine kleine Gummibaumplantage angelegt, die in ein paar Jahren Erträge liefern wird um die finanzielle Situation der Familie zu erleichtern. Wir besichtigten das ganze Gelände, fanden Elefanten-Fußabdrücke in den ausgetrockneten Reisfeldern und kletterten auf die nahen Hügel um die Aussicht zu genießen. Die Elefanten, wie sehr wir Europäer uns auch schon selbst über Fußabdrücke freuen, stellen eine enorme Belastung für die Landbevölkerung dar: Sie kommen in Herden aus den Bergen und fressen die Felder und Gärten leer und bringen die Menschen dadurch in Not. Dann gingen wir zu meiner Freude mit Swapnas Ehemann fischen. Zwar entschieden wir uns aus gesundheitlichen Gründen den Teich besser nicht zu betreten und nur zuzusehen, aber auch das war schon spannend. Das Wurfnetz förderte dann auch 5 winzige, 5 ca. 15 cm große und einen größeren Fisch zu tage, die wir anschließend zum Abendessen zubereiteten. Endlich einmal gemeinschaftliches Kochen, wenn auch nicht indisch sondern deutsch: Etwas elend wurde mir doch, als der Fisch nicht wenigstens zur Betäubung zu Beginn einen Schlag verpasst bekam oder schnell umgebracht wurde. Stattdessen wurden zuerst mit einem Messer die Schuppen abgeschabt, die Flossen abgeschnitten und dann erst der tötende Schnitt gesetzt. Das war für mich sehr hart. Aber ausnehmen wollte ich den Fisch dann unbedingt selber. Anschließend wurde Gemüse geschnibbelt und gekocht, Salat gemacht und der Fisch gefüllt und gekocht. Serviert wurde alles zu unserer Überraschung wie in Südindien üblich auf handgemachten Tellern aus den Stücken einer Bananenpalme. Dann fuhren wir schnell, da es schon dunkel wurde, in die benachbarte Salonah-Mission, wo wir von dem dortigen Parish Pries Father Philip sehr nett beherbergt wurden. Am nächsten Morgen gab es dann Foto-Session mit dem glatzköpfigen Father und er zeigte uns sein Gelände. Dort konnten wir auch eine Gummibaum-Plantage in Produktion sehen. Sehr spannend. So etwas kannte ich bis jetzt nur aus der Sendung mit der Maus.

Freitag, 7. November 2014

Alltagsfrust

Auf Anfrage und auch aus gegebenem Anlass möchte ich heute mal ein bisschen mehr auf meinen Alltag hier im Projekt und meine Arbeit eingehen.
Gegebener Anlass deshalb, da dieses Thema unseren Aufenthalt in Indien seit Beginn ein wenig madig macht und sich die Situation in den letzten Tagen noch zusätzlich verschärft hat. Deshalb denke ich im Moment wirklich sehr darüber nach, wie lange der Aufenthalt im Projekt sich für mich noch lohnt.
Zu Beginn unseres Aufenthalts wurden wir - wie ja schon beschrieben - in unterschiedliche Nursery-Klassen eingeteilt, in denen wir den Lehrern „assistieren“ sollten. Das war zwar eine interessante Erfahrung, weil man Einblicke in die Unterrichtssituation in Indien erhalten konnte, im Grunde hatten wir dort als Freiwillige aber keine richtige Funktion. Zudem war das Ganze für mich etwas frustrierend, da man einfach das indische Gesamtunterrichtskonzept sehr in Frage stellen muss.  (Da habe ich ja bereits drüber geschrieben.) Die Lehrer dort haben außerdem vor der Situation auch schon kapituliert und machen sich überhaupt nicht mehr die Mühe, die Leistungen der Schüler wirklich zu kontrollieren und Verbesserungsvorschläge anzubringen. Nach einiger Zeit in der Nursery wurden wir dann – unterbrochen von einem kurzen Examens-Intermezzo - zur „Substitution“, also zur Vertretung für abwesende Lehrkräfte eingesetzt. Das war insofern schön, als dass wir das erste Mal etwas wirklich aktiv und selbstständig, weil allein, tun konnten. Wir bekamen morgens unsere Klassen für den Tag zugeteilt. Im Klassenraum erfuhren wir dann von den Schülern, welches Unterrichtsfach und welches Kapitel im Buch heute anstanden und begannen dann wie hier üblich die Fragen und Aufgaben des Buches systematisch durchzugehen.  Aber auch hier musste man sich schnell fragen, wie wertvoll dieser Unterricht eigentlich für die Erziehung der Schüler sein kann. Das lag gar nicht an uns als unqualifizierten Lehrkräften, sondern mehr in der Tatsache begründet, dass das Schema der Lehrbücher einer Art Gehirnwäsche nahe kommt: Wenn z.B. im Fach „Moral Science“ fünfmal hintereinander Frage und Antwort „To whom do you pray everyday?“ – „I pray everyday to my god.“ abgeschrieben wird, finde ich das eher fraglich. Unsere neueste Aufgabe ist nun seit einigen Tagen „checking copies“. Dabei sollen wir die Hefte der Schüler aller Klassen daraufhin überprüfen, ob die jeweiligen Lehrer die Arbeiten der Schüler auch angemessen kontrollieren, Fehler anmerken etc. Eine Korrektur der Korrektur sozusagen. Bei über 2500 Schülern gibt es da viel zu tun. Ich komme mir langsam vor, als hätte ich ungeheure Ansprüche und an allen Tätigkeiten etwas auszusetzen. Aber 5 Stunden auf Hefte zu starren, in jedem Heft einer Klasse die gleichen Sätze zu lesen und auf eigentlich jeder Seite Fehler zu finden, da die Lehrer (siehe oben) das mit der Korrektur eher lax sehen ist definitiv nicht weshalb ich nach Indien gekommen bin (obwohl ich auch hier wiederum die Eindrücke von der indischen Schulkultur zu schätzen weiß). Problem bei diesen Korrekturen ist auch einfach, dass das „deutsche“ und das „indische“ Englisch sehr weit auseinander gehen. Die Inder benutzen etwas, das ich aus meiner Perspektive an vielen Stellen als eine Art gebrochenen Slang bezeichnen würde. Die Sprachkultur ist eine andere, weshalb ich in den Copies vieles als falsch erachte, bei dem die Lehrer anschließend gar nicht nachvollziehen können, warum ich es markiert habe. („What is wallpaper?“).
Diese Herumschieberei von uns Freiwilligen von einer Tätigkeit zur nächsten, die einander in ihrer fragwürdigen Sinnhaftigkeit nur wenig nachstehen ist ziemlich bedrückend. Hier scheint es einfach keine richtige Lücke für uns zu geben, da der Schulbetrieb auf seine Art läuft. In der Projektbeschreibung angekündigt war ja eigentlich auch, dass sich in den Nachmittagsstunden eine Möglichkeit bieten würde, Programm für die Hostelboys, bzw. –girls zu gestalten. Allerdings wurde das aus Deutschland einfach falsch eingeschätzt, da diese eigentlich rund um die Uhr in ihre „study-time“ eingebunden sind. Es ist auch ein doofes Gefühl händeringend um eine Aufgabe kämpfen zu müssen. Ich will ja nicht, dass die Leute in Begeisterungsstürme ausbrechen, weil endlich die lang ersehnte und gebrauchte Freiwillige aus Deutschland eingetroffen ist, aber ich möchte mich auch nicht völlig aufdrängen müssen.
Die Arbeitssituation ist also sehr frustrierend. Was die ganze Situation in den letzten Tagen dann zu einer Art Krise verschärft hat, ist der Aspekt der Freizeitgestaltung. Die Sinnlosigkeit der Tätigkeit wäre ja zu ertragen, wenn wenigstens die Freizeit einen Ausgleich dazu bieten würde. Allerdings hat sich vor ein paar Tagen etwas ereignet, was dies für uns auch zu einem Problemthema gemacht hat. Frustriert, da ich lange krank war und nur in meinem düsteren Zimmer bleiben konnte, packte mich das Bedürfnis wenigstens ein bisschen an die frische Luft zu kommen und den Kreislauf ein bisschen in Gang zu bringen. Daher lief ich – zugegebener Weise – etwas fahrlässig alleine durch das Wohnviertel, das an die Schule angrenzende Wohngebiet. Neugierig wie die Inder sind, wurde ich von vielen Menschen angesprochen. Dies ging auch lange gut, bis ein Mann, der ausgerechnet auch noch etwas abgelegen wohnte, begann übergriffig zu werden und meinen Busen zu berühren. Ich habe dann vor diesem Mann schnell die Flucht ergriffen und bin etwas erschüttert in die Schule zurückgekehrt. Dieser Vorfall hat die Fathers jetzt sehr in Aufruhr versetzt. Ihnen ist jetzt noch einmal bewusst geworden, wie gefährlich die Situation für uns als Frauen in Indien eigentlich ist. Deshalb wurden Besuche mit der Rikscha o.Ä. für uns vorerst völlig verboten und auch bei sonstigen Genehmigungen tun sie sich sehr schwer. Die einzige Möglichkeit für uns Freunde zu besuchen ist nun, dass diese über ein Auto verfügen und uns vom Schulgelände abholen und wieder zurückbringen können. Dies ist aber illusorisch, da nur die wenigsten gerade der jungen Leute ein Auto haben. Unsere Möglichkeit rauszukommen und in unserer Freizeit etwas anderes zu tun als auf dem Schulgelände zu sitzen und zu lesen oder zu stricken, ist daher praktisch auf ein Minimum reduziert. Die Situation kriegt hier etwas von Gefängnis und auch wenn die Fathers verstehen, wie sehr uns das belastet, so können sie aus ihrer Verantwortung heraus nichts anderes machen. Für mich, die von Kindesbeinen an eigentlich alles selbstständig mit dem Fahrrad erledigt hat, ist die Situation in dieser Form einfach nicht für ein Jahr auszuhalten.


Donnerstag, 16. Oktober 2014

Im hohen Norden...

Unser Darjeeling-Gangtok Kurzurlaub vom 30.09. bis zum 05.10. spiegelt so ziemlich die gesamte Ambivalenz wider, die ich mittlerweile oder immer noch bezüglich Indien empfinde. Ich habe unglaublich tolle Eindrücke gesammelt, viel Neues über die indische Kultur gelernt, bin aber auch an manchen Punkten mit meiner Belastbarkeit an ihre Grenzen gestoßen.
Wir, das heißt eine Gruppe aus ca. 50 Lehrern, Fathers, Sisters, Schulmitarbeitern und Schülern der 9., 11. und 12. Klassen, starteten zur unchristlichen Zeit von halb drei morgens mit dem Schulbus zur Guwahati Railway Station. Als wir dort um 5 Uhr ankamen, lernte ich zum ersten Mal den indischen Bahnhofsbetrieb – das heißt ein buntes Kuddelmuddel aus aufdringlich bettelnden Straßenkindern, zahllosen auf dem Boden schlafenden, wartenden Reisenden, Teeverkäufern und mehr oder minder skurrilen Gepäckstücken – kennen. Wir hatten Tickets für die Sleeper Class. Das sind unklimatisierte, offene Abteile, die mit insgesamt acht neben- und übereinander aufgehängten Liegen versehen sind. Die Abteile sind etwas heruntergekommen und oft weht ein latenter Geruch nach Urin und Dingen, die man lieber gar nicht kennen möchte, durch die Gänge. Aber insgesamt fand ich es erstaunlich komfortabel und konnte auf den Liegen sehr gut schlafen. Im minutentakt liefen schreiende Händler durch die Gänge, die lauthals ihr „Biryani, Biryani, Veg Biryani, Chicken Biryani…“, „Chai, Chai, Coffeee, Chai…“ oder Samosas zum Verkauf anboten. Am schönsten war natürlich mal wieder die assametische Landschaft erleben zu können. Ich konnte sogar ein bisschen traditionelle Filmromantik genießen und an der offenen Zugtür im Fahrtwind sitzen. Um halb sechs abends kamen wir dann mit einiger Verspätung in New Jalpaiguri an, aßen in einem Restaurant zu „Mittag“ und machten uns dann im Bus auf die vierstündige, bergige Busfahrt hoch nach Darjeeling. J Nachmittags wurden dann ein Zoo – schöner als die Shillong-Erfahrung -, ein Bergsteiger-Museum und der japanische (buddhistische) Friedenstempel besichtigt. Um halb sechs ging es dann (viel zu früh) wieder in das grässliche Hotel, wo der zwielichtige Hotelangestellte mir auch nur alle halbe Stunde erneut verkünden konnte, dass das Hotel über keine Decken mehr verfügen, aber er natürlich sein Möglichstes versuchen würde. Haha.


Ich will mich nicht beschweren, aber unser Hotel dort war fürchterlich (auch die Inder unserer Reisegruppe waren da meiner Meinung). Alles war kalt und feucht und in diesem Fall erwies sich mein Einzelbett als Nachteil, da die Schüler zu dritt in den  größeren Betten zwar etwas weniger Platz hatten, sich aber immerhin gegenseitig wärmen konnten und ich die ganze Nacht halbwach und frierend unter meiner nicht klammen, sondern faktisch nassen  Decke lag. Als am nächsten Morgen bereits um 03:30 gegen unsere Tür gehämmert wurde, war ich dementsprechend froh. Wir fuhren im Morgengrauen zu den Tigerhills, um den Sonnenaufgang über Indiens höchstem Berg – dem Kazenghdonga – zu sehen und dann zu einem Park/ Kriegsdenkmal mit ebenso schöner Aussicht. Wunderschön. Nach einem kurzen Abstecher zu einer „buddhist monastry“ hatten wir Zeit zum Shopping. Es gestaltete sich hierbei etwas schwierig die eigenen etwas touristischeren Wünsche gegen die resoluten Inderinnnen meiner „Shopping-Gruppe“ durchzusetzen, die angesichts der verglichen mit Nagaon günstigen Winterkleidung ganz „kaufrauschig“ wurden, aber ich kann jetzt eine fabelhafte traditionelle Nepali-Jacke mein eigen nennen.
Am nächsten Morgen ging es dann auf die bergige Tour in Richtung unserer nächsten Station: Gangtok im Bundesstaat Sikkhim, an der Grenze zu Nepal. Diese Nähe spürt man dort ganz deutlich, denn durch die Gesichter der Menschen und die Architektur fühlt man sich viel eher im chinesischen, als im indischen Kulturraum. Obwohl die Stadt nur 90km von Darjeeling entfernt ist, nahm die Fahrt viele, viele Stunden in Anspruch, da der Bus an den steilen Anfahrten ziemlich zu kämpfen hatte und die Straßen alle Nase lang unter den Überbleibseln zurückliegender Erdrutsche begraben waren. Beim Überqueren der Grenze zwischen West Bengal und Sikkhim gab es für mich eine kleine unangenehme Überraschung: Möchte man als Ausländer in diesen Staat einreisen, braucht man trotz eines für Gesamtindien gültigen Visums eine Sondereinreisegenehmigung dieses Staates. Diese ausgestellt zu bekommen ist nicht besonders schwer, jedoch benötigt man zur Beantragung Kopien von Reisepass und Visum sowie ein aktuelles Passfoto. Dies in einer unbekannten Stadt auf die Schnelle aufzutreiben, während 50 andere Reisende im Bus schwitzend warten, ist nicht die begehrenswerteste Aufgabe. Aber auch das ließ sich bewältigen und so erreichten wir gegen Abend unser Ziel Gangtok. Der erste Abend verlief ein wenig langweilig. Nachdem endlich ganz nach indischer Art etwas chaotisch die Zimmereinteilung abgeschlossen war, wurde unser Zimmer leider für den Rest des Abends völlig aus den Augen verloren. Über die Möglichkeit rauszugehen und wenigstens schon mal einen kleinen Eindruck von der lebendigen Innenstadt zu erhaschen oder  von „Mittag“ (18Uhr) und Abendessen (22Uhr) wurden wir daher gar nicht in Kenntnis gesetzt, verbrachten den Abend indische Musikclips im Fernsehen schauend auf unserem Zimmer und gingen früh zu Bett.
Ungewöhnlicher Weise startete das Programm des nächsten Tages erst sehr spät. Nachdem wir gewohnheitsmäßig in Erwartung eines wie üblich recht zeitigen Starts um halb sieben aufgestanden waren, startete das Frühstück erst um halb zehn. Dann begab sich die ganze Gruppe vor das Haus und wartete. Und wartete… Und wartete…  Der Informationsfluss gerade bezüglich Terminplanung ist in Indien oft relativ stockend, daher ist es für die Schüler gar nicht mal so ungewöhnlich zwei Stunden wartend an einem Ort zu verbringen, ohne zu wissen worauf, bzw. was gerade schief läuft. Also warteten wir. Als um halb zwölf immer noch keine Veränderung in sich war, gingen wir erst einmal Mittag essen. JFür mich gab’s „Alu Paratha“, sehr empfehlenswert. Wie ein Pfannkuchen mit eingebackenen Zwiebeln und Kartoffelstückchen. Es stellte sich dann heraus, dass die Fahrer der  für eine Sightseeing-Rundtour gebuchten Taxis relativ spontan festgestellt hatten, dass sie ob des „natürlich sehr überraschend eingetretenen“ Durga Puja-Feiertages lieber doch eher nicht arbeiten möchten. Wir standen also ohne Fahrer da und erst gegen halb zwei konnten andere Taxis gefunden werden, die bereit waren die Tour zu übernehmen. Daraufhin fuhren wir in Kleingruppen zu zahlreichen Stationen: buddhistische Klosterschulen, Aussichtspunkte, Wasserfälle, einem ziemlich unspektakulären Blumengarten etc. Am meisten beeindruckt hat die in einem der buddhistischen Kloster stattfindende Gebetszeremonie. Diese startete um sieben Uhr morgens und dauerte bis vier Uhr am Nachmittag an. Die große Gruppe von Mönchen, bei denen von kleinen Kindern über den altehrwürdig erscheinenden Greis bis zum euphorisch strahlenden, weiß/westlich aussehendem „Gastmönch“ alles vertreten war, rezitierte ununterbrochen in einem an Obertongesang erinnernden Gegrummel auf kleinen Tafeln in Sanskrit festgehaltene Gebete. Begleitet wurde das Ganze von gleichmäßigen Trommelschlägen. Nach Beendigung einer Tafel wurde das ganze kurzzeitig von einer Kakophonie aus Trommelschlägen und Tönen aus verschiedenen, an Alphörner oder auch vielleicht Didgeridoos erinnernden Instrumenten unterbrochen. Dabei wurden alle von kleinen herumflitzenden Mönchsschülern mit großen Schalen Milchtee und fladenartigem Gebäck versorgt. Obwohl mein Interesse an Indien nicht das einer mittelalten Esoterik-Tante auf der Suche nach spiritueller Erfahrung ist (Ich entschuldige mich hiermit wenn ich etwas despektierlich klingen sollte und sich jemand auf den Schlips getreten fühlt.), war das für mich doch ein ganz besonderer Moment. Später bin ich dann noch mit Santana Miss, einer sehr netten Lehrerin, ins abendliche, lebendige Gangtok aufgebrochen und habe mich mit ihr auf die Suche nach (hässlicher)Wintermode begeben. Es war schön noch ein wenig das abendliche, touristische und daher lebendige Flair dieser Stadt zu genießen.

Die am nächsten Tag anstehende Rückreise gestaltete sich dann als das organisatorische Highlight der Fahrt. Um 06:30 verließen wir Gangtok mit dem Bus und fuhren zur Bahnstation „New Jalpaiguri“, die wir um 12 erreichten und dort zu Mittag aßen. Aufgrund von Komplikationen (die genaueren Umstände weiß ich nicht) konnten für den eigentlich geplanten letzten Shoppingtrip ins nahliegende Siliguri erneut keine Fahrer gefunden werden. Die Alternative war daher an der Station auf den Zug zu warten, der um 18 Uhr abfahren sollte. Als wir die sechs Stunden dann mit Hilfe zahlreicher Chips und Schokolade endlich überbrückt hatten, wurde der Zug zuerst als 5, dann 6 und dann auf unbestimmte Zeit verspätet angesagt. Nach weiteren Ansagen für 02:00 und 02:30 und insgesamt 15 Stunden von lautstarken, zermürbenden Durchsagen begleiteter Warterei traf der Zug um 03:00 dann endlich ein. Die dann noch anstehende neunstündige Zugfahrt mit verhältnismäßig bequemen Liegen und die drei Stunden Bustour nach Nagaon kamen einem daraufhin sehr, sehr milde vor. J

Samstag, 27. September 2014

Excuse me, I have duty now...

Diese Woche ist für uns und alle Schüler der Christ Jyoti School Examens-Zeit. Acht Tage lang finden kein Unterricht, sondern fast ausschließlich die unterschiedlichen Klausuren in Assamese, Hindi, Computer Science etc. statt. Die Klausuren dauern jeweils 1,5 Stunden und sind in zwei Schichten unterteilt, sodass die jüngeren Jahrgänge morgens zwischen 08:15 und 09:45, die älteren zwischen 11:30 und 13:00 zur Prüfung erscheinen. Die Lehrer haben jeweils eine Einheit lang „duty“, wie sie es hier nennen, in der sie im Klassenraum stehen, den Schülern bei Fragen zur Verfügung stehen und sie vor allem von jeglichen Schummeleien abhalten sollen. Den Rest der Zeit verbringen sie in der Schule und korrigieren die auflaufenden Klausuren. Da wir Freiwilligen die Klausuren nicht korrigieren dürfen, haben Johanna und ich in dieser Zeit eine Doppelschicht „duty“.  Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob diese Tätigkeit vorwiegend hirnerweichend oder dem seelischen Ausgleich zuträglich ist. Drei Stunden täglich in einem Klassenraum stehend (sitzen ist ausdrücklich verboten und dies wird auch stetig von durch die Gänge wandelnden Fathers und Sisters kontrolliert), die Schüler beim Schreiben beobachtend und gelegentlich mal aus dem Fenster guckend, fällt einem am fünften Tag in Folge wirklich nichts mehr ein, womit man sich gedanklich beschäftigen könnte. Unfassbar langweilig. Zumal die Schüler aus drei Klassenstufen und unterschiedlichen Prüfungsfächern gemischt sitzen und so zum Großteil eh nicht abschreiben können. Ich schnappe mir meist mein Heft mit Assamese-Vokabeln, lege das heimlich irgendwo auf einen Tisch und luge immer mal wieder hinein. Das hilft.
Schön ist die Pause zwischen den Schichten, die wir im Lehrerzimmer verbringen. Wir haben endlich mal Zeit, das Kollegium etwas besser kennenzulernen und Freundschaften zu schließen. Viele der Lehrer sind sehr jung. Sie sind – viel eher als die Schüler - ziemlich exakt in meinem Alter, interessiert und weniger konservativ eingestellt, als die Fathers und Sisters. Da ergaben sich dann schon witzige Gespräche z.B. über die korrekte Verwendung von Tampons. Wir haben mittlerweile schon unsere kleine Clique aufgebaut, von der wir auch schon bei zwei Personen auf „Hausbesuch“ eingeladen wurden. Bei dem ersten Besuch wurden wir nach dem Essen das erste Mal in einen hinduistischen Tempel mitgenommen. Dipsris Onkel ist dort der Priester und hat uns persönlich das Tempelinnere und seine Kostbarkeiten - alte Sanskrithandschriften - gezeigt, uns einiges über hinduistische Traditionen und Gottheiten erklärt und uns ein traditionelles Bindi aus Pflanzenfarben auf die Stirn gemalt. Beim zweiten Besuch gab es dann große Essensverwirrung. Die indische Esskultur ist der deutschen sehr unähnlich, weshalb wir immer wieder überrascht werden und nie wissen, worauf wir uns einzustellen haben. Erstens wird beim Essen eigentlich nicht gesprochen. Zweitens löst sich die Gesellschaft nach dem Essen meist relativ zügig auf. Drittens besteht in Indien der Anspruch, den Gast „wie einen Gott zu behandeln“. Folglich sollen zuerst und vor allem die Wünsche des Gastes befriedigt werden und der Gast isst meist zuerst und allein. Dies ist etwas befremdlich. Man muss auch etwas auf der Hut sein, da man nie weiß, welche Gänge der Gastgeber noch auffahren wird. Manchmal beginnt dieser erst richtig zu kochen, nachdem man gefühlt am Platzen ist und die sechste Vorspeise beendet hat, in der Erwartung diese seien die eigentliche Mahlzeit. J Dementsprechend vorsichtig griffen wir bei diesem Besuch bei dem bereitgestellten Obst und Brot zuerst etwas sparsam zu, wobei es dann allerdings ausnahmsweise auch blieb. Dies wurde dann klar, als die Gastgeber ihre eigene Reisportion verdrückten. Das Verständnis des Gastes als Gott verbietet leider auch jeglichen Kontakt zur Küche. Gemeinsames Kochen oder Schnibbeln, wie ich das in Deutschland gerne gemeinsam mit Freunden mache, ist daher überhaupt nicht möglich. Der Gast wird eher zum „rest taken“ auf ein Bett bzw. vor dem Fernseher drapiert und darf warten bis alles bereitet ist. Indisch kochen zu lernen - ein großer Wunsch von mir - gestaltet sich daher etwas schwierig.
Essen hat in Indien eine interessante Position zwischen Kultur und Funktionalität. Zum einen sind die Inder wahnsinnig stolz auf ihre Küche und kochen und essen unwahrscheinlich gerne. Das Kochen nimmt eine große Zeit des Tages in Anspruch, da selbst zum Frühstück warme, aufwendige Gerichte serviert werden und die Leute in großen Familien zusammen wohnen, bzw. kleine Privathostels für Schüler betreiben und dementsprechend viele Personen versorgt werden wollen. Andererseits hat Essen auch eine viel größere Funktionalität als in Deutschland, wo immer auch ein hoher Anspruch an Genuss besteht. In einem Land, in dem immer noch viele Menschen von Armut betroffen sind und schwere körperliche Arbeit verrichten müssen, wird Essen viel stärker als bei uns auch als Notwendigkeit und Energielieferant gesehen. Vor allem das Frühstück als Grundlage ist sehr wichtig, da man nicht weiß, wann die nächste Mahlzeit kommt. Reis ist gefühltes Nationalheiligtum, da dieser günstig ist und vor allem satt macht. Man würde auch Reis nie als Beilage bezeichnen, sondern man isst Reis und dazu…? Ein Curry aus Kartoffeln und Kichererbsen – ein meines Erachtens sehr nahrhaftes Gericht -  wird ohne Reis (oder eventuell Chapati) nicht als vollständige Mahlzeit akzeptiert. Die Frage „Wie geht’s“ wird hier zwar auch gestellt, aber meistens wird sie eigentlich durch „Had your lunch/ breakfast/ tea?“ ersetzt. Als mich das erste Mal eine mir völlig unbekannte Frau fragte, ob und was ich zum Frühstück gegessen hätte, war ich etwas verwirrt.
Die Hostelboys warten auf das "Metall-Puja", bei dem alle Arbeitsmaschinen etc. gesegnet werden.

Hostelgirls

Father Steven segnet die Schulbusse

Die Fahrer und ihre Busse

Auch das Fahrrad wird gesegnet.

Der Schulhof nach dem Regen der letzten Tage

Johanna mit Minnie, einer befreundeten Lehrerin (links) beim Parlor) - das erste Mal Augenbrauen zupfen



Mittwoch, 10. September 2014

Anekdoten aus Indien - Teil 2

Indien und der Müll

Da an mir ja doch ein kleiner Öko verloren gegangen ist, ist der Umgang der Inder mit Müll schon etwas, das mich des Öfteren zum Schlucken bringt. Als wir an der Schule ankamen, fiel uns sofort auf, wie präsent dort das Thema „Vermeidung von Umweltverschmutzung“ war. Schüler sollten sich in Projektarbeiten damit auseinandersetzen und wurden in Schulansprachen zu dessen Vermeidung aufgerufen. Wie sehr dieser Gedanke aber erst langsam in den Köpfen entsteht und noch nicht in der Realität angekommen ist, wurde uns erst auf unserem ersten Klassenausflug klar. Als der Bus die erste Rast machte und die Schüler ihr auf Plastiktellern serviertes Frühstück beendet hatten, wurden die Überbleibsel einfach neben dem Bus liegen gelassen. Dies führten wir zunächst auf rüpelhaftes Teenagerverhalten der Zehntklässler zurück. Wäre in dem Alter ja nicht unbedingt ungewöhnlich. J Als jedoch im weiteren Verlauf auch die stellvertretende Schulleiterin und Ordensschwester ihre Alu-Verpackung aus dem Busfenster in die wegen ihrer Schönheit besuchte Natur warf, wurde uns so langsam klar, dass das gedankenlose Fallenlassen von Müll in Indien einfach Usus ist. Die Frage ist bloß: Was ist die Alternative, wenn es kein zentral organisiertes Entsorgungssystem gibt? (Ein Luxus in Deutschland über den ich mir bis jetzt wenig Gedanken gemacht habe.) Man kann hier lange nach öffentlichen Mülleimern Ausschau halten, denn welchen Sinn hat es Müll zu sammeln, da es außerhalb der Städte keine Gesellschaft o.Ä. gibt, die für die Abholung verantwortlich ist? Im Moment bleibt da „Umweltschutz“ leider nur eine bloße Worthülse. Obwohl ich einsehe, dass es nicht Umwissenheit oder Verantwortungslosigkeit des Einzelnen ist, sondern durch die (staatlichen) Strukturen bedingt, gibt einem die Umstellung auf die hiesigen Verhältnisse etwas zu kämpfen. Die Suche nach Abfalltonnen für unseren Hausmüll, bei der wir hinter unser Haus geführt wurden und ihn dort auf das kleine Feld kippen mussten oder der tägliche Geruch von verbranntem Plastik von den Müllfeuern, nach dem wir mal wieder das Gefühl hatten nur noch die Hälfte unserer Gehirnzellen zu besitzen – das sind so Momente, die einen ins Grübeln bringen. 


Ankleidekommando für den Teachers Day - Die Frauen aus den Colonies

Aufgebrezelt für den Teachers Day

Neugierige Dorfbewohner

Landleben in den Colonies



Rikscha-Fahrt

Lernen

Guten Tag 

Nachdem sich das Wlan für eine geraume Zeit verabschiedet und nun Gott sei Dank wieder zurückgemeldet hat hier nun endlich mal wieder ein kleiner Beitrag aus dem fernen Indien. :)


Hier ist es gerade 15 Uhr des ersten September 2014, die Sonne scheint und ich habe mich bei der brütenden Hitze in ein schattiges Eckchen verzogen. Obwohl die Temperatur weiterhin deutlich überhalb der 30 Grad-Grenze liegen, hat hier im Schulbetrieb gestern die „winter-season“ begonnen. Der Unterricht beginnt nun später und endet um 15 Uhr, nicht mehr um 12:45. Für uns sieht unser Unterrichtsalltag aber eh ein bisschen anders aus. Johanna und ich wurden zu Beginn unseres Freiwilligendienstes zur Unterstützung der Nursery eingeteilt. 
Miss Monali und Miss Pompa, die Klassenlehrinnen

Nursery A

Nursery C
Die Klassen mit unfassbaren Schülerzahlen von über 50 Kindern werden weiterhin von einer Lehrerin geleitet. Wir sollen dieser jedoch Aufgaben abnehmen, die Arbeiten der Schüler kontrollieren und einzelnen beim Lernen unter die Arme greifen, da bei diesen Klassengrößen ein individuelles Eingehen sonst natürlich nur schwer möglich ist. Teilweise haben Schüler noch nie ein Heft zur Ansicht nach vorne gebracht oder schreiben in etwa einen Satz in einem Zeitraum von zwei Stunden. Verständlich, denn die Schüler sind noch sehr klein. In der Nursery, welche sogar schon die zweite Klassenstufe (vor der Grundschule) darstellt, sind die Kinder zwischen vier und fünf Jahre alt. In diesem Alter, wo für mich im Kindergarten noch kleine Glitzersteine zum Suchen versteckt wurden, mehrere Stunden auf einem Stuhl zu sitzen, englische Sätze zu wiederholen und Worte von der Tafel abzumalen, hätte für mich bestimmt auch an vielen Stellen eine Überforderung dargestellt. Der Unterricht findet von Beginn an auf Englisch statt, obwohl die Kinder meist mit Assamese, Bengali oder Hindi als Muttersprache aufwachsen. Im Moment lernen die Kinder gerade das Schreiben von lateinischen Buchstaben in Druck- und Schreibschrift, der römischen Ziffern bis 100 sowie einige englische Begriffe, die zusammen mit Bildern in einem Heft abgedruckt sind. Zwischendurch sprechen sie Reime, malen in Malbücher oder sollen ihre Köpfe auf ihre Tische legen, um einen Moment zur Ruhe zu kommen. Diese Masse von Kindern aufmerksam und ruhig zu halten ist unfassbar schwierig. Der Unterricht erfolgt rein frontal und nach dem Prinzip „Wiederholung“. Der Lehrer spricht etwas vor und die Schüler sprechen nach, auch wenn der Sinn aufgrund der fremden Sprache oft gar nicht erfasst werden kann. Dieses Prinzip durchzieht das Schulsystem bis in die höheren Klassenstufen. Respekt verschafft sich der Lehrer durch einen Holzstock, der geräuschvoll auf den Tisch geknallt wird oder in anderen Situationen durch leichte, manchmal aber auch etwas heftigere Schläge mit Hand oder Stock. Die Bedingungen für gute Unterrichtsgestaltung sind hier natürlich erschwert – das muss man verstehen – allerdings ist die Methodik für mich mit deutschem Bildungshintergrund völlig fremd und erst einmal abschreckend. Wir durften heute allerdings das erste Mal so richtig leibhaftig feststellen, wie schnell man innerhalb eines solchen bereits etablierten Systems gezwungen ist, dessen Muster selbst anzunehmen. Da Monali, die Lehrerin der Nursery C, krank war und wir sie vertreten durften, waren Johanna und ich  das erste Mal allein in einer Klasse. Um der Energie der Kinder überhaupt standhalten zu können, waren wir auch ganz schnell gezwungen den ungeliebten Stock einzusetzen, im Vergleich mit dem ein bloßes Erheben der Stimme relativ unbeeindruckend wirkt, und auch mal handgreiflich zu werden (wenn auch nicht in Form von Schlägen). Für mich ist das alles sehr gewöhnungsbedürftig. 

Montag, 18. August 2014

Anekdoten aus Indien 1

Hallo ihr Lieben,
das Spannendste an so einem interkulturellen Austausch sind ja die Kleinigkeiten und Eigenarten in der Kultur uns gerade im Verhalten der Menschen, die einem plötzlich bewusst werden, über die man sich sonst nie Gedanken machen würde und wodurch einem die eigene kulturelle Prägung ganz plötzlich bewusst wird. Da diese Erkenntnisse bei Berichten über Ausflüge etc. immer ein wenig zu kurz kommen, werde ich jetzt  mal versuchen, diese Eindrücke in kleinen „Anekdoten“ wiederzugeben. Natürlich sind diese von den eigenen Verhaltensweisen abweichenden Muster für einen selbst erst einmal oft etwas befremdlich. Ich hoffe trotzdem, dass ich in meinen Äußerungen nicht irgendwie zu schnell werdend und gerade abwertend klingen. Berücksichtigt das! J

Indien und Körperkontakt

An diesem Wochenende ist mir bewusst geworden, wie sehr der Deutsche seinen halben Meter Mindestabstand zum nicht vertrauten Nebenmann gewöhnt ist uns braucht. Eine Berührung mit jemand Unbekanntem wird in Deutschland eher vermieden bzw. sehr reduziert gehalten. In Indien scheint mir das anders zu sein. Dadurch, dass hier einfach wahnsinnig viele Menschen auf engem Raum leben (in meiner Klasse, deren Raum eher kleiner als meine früheren Klassenräume ist, sind ja 52 Kinder) besteht ein anderes Verhältnis zu Körperkontakt. Das führt bei mir, als „Abstands-Deutscher“ auf leichte Gereiztheit. Die Leute drängeln sich radikal überall durch, stehen so dicht, dass Dauerberührung mit völlig Fremden nicht zu vermeiden ist, halten sich ohne zu fragen an dir fest etc. Das wirkt auf den ersten Blick ein oft ein bisschen grob und übergriffig, ist aber manchmal auch nett und nur eine Frage der Gewöhnung. Ein bisschen Desensibilisierung tut mir da wahrscheinlich auch ganz gut. J

Ausflug nach Shillong


Zur Warnung: Ja, ich weiß… Die meisten Leute bevorzugen viele Fotos und finden lange Texte etwas erschlagend. Erstens: Ich schreibe gerne. Manche Leute lesen gerne. Für die schreib ich, der Rest kann das ja ignorieren. J Zweitens: Meine Kamera ist wie ich feststellen musste leider viel zu schlecht um schöne Fotos zu machen. Ich überlege mir eine neue zu kaufen, aber das kann noch ein bisschen dauern. J
Dieses Wochenende (16./17.08.) haben wir gemeinsam mit den Schülern der Klasse 10 - die im Herbst bzw. Frühling ihren Abschluss an der Schule machen - ein paar Lehrern und den Fathers und Sisters einen Ausflug nach Shillong gemacht. Shillong liegt im Bundesstaat Meghalaya direkt an der Grenze zu Bangladesh und trägt in Indien den Beinamen „Schottland des Ostens“, weil es für seine Landschaft, die Seen und seine reine Luft berühmt ist.
Wir starteten am Samstag um sechs Uhr morgens mit ca. 65 Schülern in zwei Bussen. Shillong liegt zwar nur ca. 200km entfernt von Nagaon, jedoch wurden für die Strecke unter Einbezug von Straßenverhältnissen, schlängeligen Gebirgsstraßen und Verkehr zwischen sechs und acht Stunden veranschlagt. Diese Rechnung ging auch ziemlich genau auf und wir erreichten nach einer 7,5 stündigen Tour - begleitet von hysterisch kreischend- singenden Tanzeinlagen der aufgekratzten, niedlichen pubertären Mädchenrasselbande in unserem Bus - das Hotel in Shillong. Dieses war ziemlich komfortabel, auch wenn man wahrscheinlich davon ausgehen muss, dass uns als Europäern mit unserem Zimmer eine Sonderbehandlung zuteil wurde. Nach der Diskussion um die Zimmeraufteilung gab es ein traditionell indisches Lunch mit Reis, Papadam und Dhal und das Sightseeing-Programm wurde eingeleitet. Besichtigt wurden ein indischer Zoo, die örtliche Kirche der Salvatorianer, ein Golfplatz (spontane Alternative zu dem schon geschlossenen Park). Abschließend gab es noch einen kleinen Empfang im Wohnhaus der Salvatorianer.
Ich muss gestehen, dass wir drei von dem Zoo etwas entsetzt waren. Zwar war es spannend, da Tiere gezeigt wurden, die in europäischen Zoos nicht oft zu finden sind (z.B. Geier und Nashornvogel). Aber uns wurde doch deutlich, dass diese in Bezug auf „artgerechte Haltung“ (sofern das in Zoos möglich ist) doch ein ganzes Stück weiter sind. Hier lebten die Tiere in ca. 5qm großen Gitterkäfigen auf Betonboden, was einem Schwarzbären nicht ganz gerecht wird. Das hat uns etwas traurig gemacht, aber die Kinder hatten viel Freude.
Ab ca. 20:00Uhr wurde dann für die Kinder das abendliche Highlight eingeleitet: Shopping. Kinder sind überall gleich. J Als Father Steven diese Überraschung aus dem Ärmel zauberte, war das Gekreische natürlich groß. J Für uns war es auch super, da es die erste Möglichkeit war, wirklich allein (bzw. in unserer Dreiergruppe) durch eine indische Straße zu gehen und das Leben auf sich wirken zu lassen. Allerdings waren wir zu fertig, um das wirklich genießen zu können. Durchgerüttelt von der Bustour, begleitet von ordentlich Smog und die Menge der neu gewonnenen Eindrücke waren wahrscheinlich doch etwas überfordernd, sodass sich der abendliche Forscherdrang dann leider etwas in Grenzen hielt. Traurig zu bemerken: J Was uns trotzdem ziemlich geflasht hat, war die Entdeckung, dass Fastfood-Ketten in Indien eine riesige Auswahl an vegetarischen Burgern etc. haben. In Deutschland steht man mit diesem Wunsch ja ziemlich allein auf weiter Flur, aber die Hindu-Kultur hinterlässt natürlich ihre Spuren. Das wollen wir jetzt unbedingt bald mal ausprobieren. J
Nach einer ziemlich schlaffreien Nacht standen wir am nächsten Morgen wieder um sechs Uhr zur Abfahrt bereit. (Ausschlafen bekommt hier eine ganz andere Dimension.) Wir verließen Shillong Richtung Cherrapunjee/ Sohra - nach eigenen Angaben der regenreichsten Region der Welt - denen sie an diesem Tag auch durchaus gerecht wurde.  Der zweite Tag war ganz dem Natur-Sightseeing gewidmet. Wir fuhren zu Aussichtspunkten, bei denen man einen unglaublichen Ausblick in ein nebeldurchzogenes und von Bergen umgebenes Tal hatte und mit seinem tropisch-grünen Bewuchs wunderschön und märchenhaft aussah. Bekannt ist die Gegend auch für ihre Wasserfälle. Die Nohkalikai falls sind die viert-höchsten der Welt und gerade zur Monsunzeit, wenn diese das bis zu 20-fache an Wasser mit sich führen, natürlich besonders beeindruckend. Der Regen hatte natürlich auch sein negatives: Die Nebelschwaden führten dazu, dass sich gewisse Aussichtspunkte als Blick in ein weißes Nichts herausstellten. Aber wir wurden ja umfangreich entschädigt. Insgesamt hat mich fasziniert, dass die Natur mit den Reisfeldern und Bambuswäldern und auch die Kultur z.B. die Bauweise in dieser Region Indiens und die Gesichter der Menschen bei mir eher den Eindruck erweckten, in einem ostasiatischen Land z.B. China zu sein. Da fällt einem auf, wie wahnsinnig riesig und dadurch vielfältig dieses Land ist.

Auf der stundenlangen Rückfahrt nach Nagaon entschieden wir uns dazu mal in die Party der Mädchen im hinteren Teil des Busses einzusteigen. Das war sehr lustig. Die Mädchen waren super nett und wir tauschten uns über deutsche/indische Tanzmoves aus, sofern sich diese zwischen 30 Mädchen zusammengequetscht auf ein paar Busreihen realisieren ließen. Ich glaube von außen sah der Bus etwas nach „Lowrider“ aus. Wenn alle gemeinsam zu irgendeinem Bollywood-Song ausrasteten, kam  der Bus ganz schön ins Schwingen/Bouncen. J Um viertel nach elf erreichten wir dann wieder unsere Schule und fielen totmüde ins Bett. „Gottseidank ;-)“ dürfen wir die Messe morgen schwänzen und einmal ausschlafen. 
Father Benni im Bus ("Ob wohl alles klappt" :))

Father Steven im Bus

Viewpoint (leider konnte niemand sagen, wie dieser See jetzt eigentlich heißt. Wohl nicht so wichtig. :) )

Schülerinnen im Hotel (Uniform ist auf Ausflügen natürlich Pflicht)

Shillong

Mittwoch, 13. August 2014

Youth Festival - Erster Tag


Nach den ersten paar Tagen, in denen wir versucht haben uns in den normalen Tages- und Unterrichtsablauf der Christ Jyoti School einzufinden, fand heute der erste Tag des Youth Festival der Schule statt. Bei dem Festival, das zwei Tage andauert, findet eine Art Kulturwettkampf zwischen einzelnen Schülern der unterschiedlichen Häusern der Schule statt. (Harry Potter-mäßig sind die Schüler auf das grüne, blaue, rote und gelbe Haus verteilt.) Hierbei gibt es verschiedene Kategorien: Heute standen „Traditional Indian Singing“, Drama, Standbild, Free Speech und Drawing auf dem Programm. Morgen folgt dann noch „Traditional Indian Dancing“. Die Lehrer fungieren als Jury. Besonders spannend war es heute, die Kategorie Drama zu beobachten. Hierbei setzten sich die Schüler aktiv mit sozialkritischen Themen auseinander. Es blieben auch Themen nicht aus, die in Deutschland sofort mit Indien assoziiert werden, z.B. die Abtreibung bzw. das Weggeben weiblicher Neugeborener, männliche Dominanz und die Stellung der Frau. Das eine Auseinandersetzung bzw. ein Bewusstsein für diese kritische Rollenverteilung besteht, hatte ich schon im Privatgespräch mit Mrs. Pompa - der Klassenlehrerin, deren Nursery Klasse ich als Assistenz zugeteilt bin – gemerkt. Dass dies jedoch auch in der Schule offen thematisiert wird überraschte mich dann doch. J
Nach Ende des Programms gab es dann noch ein bisschen „offene Bühne“, bei der Schüler freiwillig vor dem Schulpublikum etwas singen dürfen. Auch ich wurde von Sister Jisam mit reichlicher Unterstützung von meinen Mitfreiwilligen Johanna und Zoe auf die Bühne gezerrt. Gott sei Dank fiel mir gerade noch rechtzeitig ein Lied ein, bei dem ich mir einigermaßen sicher war den Text zu können. Auch wenn ich von mir aus niemals allein auf diese Bühne gegangen wäre und ich sehr aufgeregt war, war es sehr schön und hinterher habe ich mich gefreut. Die Schüler gehen sofern wir das bis jetzt mitbekommen allgemein sehr positiv und wertschätzend miteinander um und auch ich bekam hinterher viel liebe, positive Rückmeldung von den Schülern. J


Verkleidete Schülerinnen des "Drama-Contest"



Schülerinnen (rechts die sehr nette Tochter unserer Köchin)

Margret (unsere Assamese-Lehrerin) und ihr 9-Monate alter Sohn Robert zu Hause in den Colonies

Frauen in den Colonies weben die Schals, die in Assam traditionell den Gästen überreicht werden.


Johanna, Schülerinnen in den Farben der verschiedenen Häuser und Ich

Erste traditionelle Kleidung: Kurta und Salwar